Am 13.08.2015 fand in der Pausenhalle des Gymnasiums Ohlstedt die Informationsveranstaltung zur neuen Flüchtlingsunterbringung am Ohlstedter Platz statt. Einen Tag später soll mit dem Einzug der ersten 150 Flüchtlinge begonnen werden. Mit einem Handzettel hatte der Senat am 06.08.2015 erstmals begonnen die Anwohnerinnen und Anwohner in Wohldorf-Ohlstedt überhaupt über die Errichtung einer Unterbringung in Form von Zelten auf dem Ohlstedter Platz zu informieren. Die Vorarbeiten zu dieser Maßnahme wurden dann bereits am 07.08.2015 begonnen, also einen Tag später. Eine Belegung der Zelte, die laut Handzettel eine Kapazität von bis zu 420 Plätzen haben sollen, soll dann bis „spätestens Mitte August“ erfolgen.
Entsprechend viel Unverständnis über diese Informationspolitik wurde denn auch auf der Informationsveranstaltung am Gymnasium Ohlstedt geäußert – sowohl von Kritikern als auch von Unterstützern der konkreten Maßnahmen. Auch der Vertreter des Bezirksamtes Wandsbek musste einräumen, dass die Planungen völlig an den Menschen vorbei erfolgt sind und er die späte Information auch kritisch sehe.
Viele Ohlstedterinnen und Ohlstedter haben ihre Hilfsbereitschaft gegenüber den Flüchtlingen erklärt. Es gab jedoch auch viel Kritik. 420 Personen an einem solchen Platz unterzubringen, ohne ausreichend medizinische Versorgung, ohne Möglichkeiten zur Beschäftigung und ohne Einkaufsmöglichkeiten erschien vielen Anwohnerinnen und Anwohnern als unzumutbar.
In einigen konkreten Fällen wurden erst vor kurzem von Anwohnerinnen und Anwohnern am Ohlstedter Platz Anliegerbeiträge für die erstmalig endgültige Herstellung von Straßen erhoben, für deren Tilgung teilweise Kredite aufgenommen wurden mussten. Vor dem Hintergrund des jetzigen deutlichen Wertverlustes der Grundstücke und Immobilien eine völlig inakzeptable Maßnahme.
Für die Dauer der Einrichtung gab es keine konkrete Festlegung. Es sei das Ziel bis zum Winter alle Zelte abzubauen. Gleichzeitig werde aber bereits nach einem Standort für Container in Ohlstedt gesucht.
Vielen Anwohnerinnen und Anwohnern ist erst auf der Informationsveranstaltung deutlich geworden, dass es sich um eine erweiterte Erstaufnahme handelt und die Flüchtlinge dort nicht längerfristig untergebracht werden, sondern eine hohe Fluktuation herrscht. Deshalb konnten auch keine konkreten Aussagen zur Herkunft der Flüchtlinge gemacht werden.
Der Senat ist dringend gefordert, endlich eine vernünftige Informationspolitik zu machen und die Bürgerinnen und Bürger frühzeitiger in die Planungen einzubinden. Auch sind alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit und Gesundheit aller Personen, sowohl in der Einrichtung als auch außerhalb, dauerhaft sicherzustellen.

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  1. Michaela Kronenberger says:

    Hallo Herr Thering, vielen Dank für Ihre Informationen per Post zum Thema Flüchtlingslager
    in Ohlstedt. Gibt es eine Möglichkeit die Flüchtlinge in irgendeiner Form zu unterstützen?
    Wer kümmert sich denn um die Ernährung und medizinsche Versorgung?
    Vielen Dank für eine Antwort!
    Michaela Kronenberger

    • Team Thering says:

      Liebe Frau Kronenberger,

      vielen Dank für Ihre freundliche Nachricht. Ich freue mich über Ihr Interesse, sowie über Ihre Bereitschaft sich für die Bewohner der Flüchtlingsunterbringung in Ohlstedt zu engagieren.

      In der Tat gibt es Möglichkeiten die dort untergebrachten Flüchtline zu unterstützen. Dazu möchte ich Sie auf einen Termin am kommenden Mittwoch, den 26.08.2015, aufmerksam machen. Um 20 Uhr findet dort auf dem Kirchberg im Gemeindesaal ein Infoabend für alle Helfer und Unterstützer statt. Organisator und Ansprechpartner ist Herr Martin Grell. Ich empfehle Ihnen sich mit ihm vorab in Verbindung zu setzen und sich in die Helferliste eintragen zu lassen. Herr Grell ist unter seiner Email grell.mc@gmail.com oder über seinem Facebook-Profil zu erreichen.

      Ich hoffe Ihnen mit dieser Information behilflich gewesen zu sein. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.

      Herzliche Grüße

      Ihr
      Dennis Thering

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