Der rot-grüne Senat hat ausgewählte Zahlen zur Entwicklung des Radverkehrs in Hamburg im vergangenen Jahr vorgelegt. Demnach sank die Zahl der Ausleihvorgänge beim Fahrradleihsystem StadtRAD von 2016 auf 2017 um rd. 120.000 bzw. 4 Prozent auf nur noch 2,92 Mio. Ausleihvorgänge. Dies ist der erste Rückgang in der Geschichte von StadtRAD Hamburg überhaupt. Bis dato war das vom CDU-geführten Senat 2009 gestartete Fahrradleihsystem eine einzige Erfolgsgeschichte und das erfolgreichste seiner Art in ganz Deutschland. Mag dies einerseits mit dem Massenausfall von StadtRÄDERN im Spätsommer letzten Jahres zu tun haben, ist es aus Sicht der CDU andererseits ein Sinnbild für die Irrfahrt von SPD und Grünen bei der Radverkehrsförderung. Bereits Ende Dezember war bekannt geworden, dass die Zahl der 2017 an den sogenannten „Fahrradpegeln“ einmal jährlich gezählten Radfahrer um drei Prozent gegenüber 2016 (53.164) auf nur noch 51.575 gesunken war und damit sogar unter dem Wert von 2014 (52.162) lag. Es passt ins Bild, dass der Senat nun einräumt, dass 2017 nur rd. 30 Kilometer der verschiedenen Formen an Radverkehrsinfrastruktur in Hamburg fertigstellt wurden. 2016 waren es noch knapp 45 Kilometer und 2015 immerhin noch rd. 33 Kilometer. Im Koalitionsvertrag hatte Rot-Grün hingegen vollmundig ein Volumen von 50 Kilometern pro Jahr versprochen.

Dazu erklärt Dennis Thering, verkehrspolitscher Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion:

„StadtRAD schwächelt, die Fahrradinfrastruktur bröckelt. Das 2015 mit großem Furor gestartete und seither mit der Brechstange gefahrene Prestigeprojekt „Fahrradstadt“ der Grünen dümpelt momentan nur noch vor sich hin. Der extreme Einbruch bei Bau und Sanierung der Infrastruktur zeigt dies besonders deutlich. Beim aktuellen Tempo wird der Senat rund 60 Jahre brauchen, um alle Radverkehrsführungen einmal auf Vordermann gebracht zu haben. Die Radverkehrsförderung in Hamburg braucht dringend neuen Schwung und einen echten Neustart. Dieser muss die Menschen zukünftig vor allem durch Angebote und Anreize zum Umstieg auf das Rad motivieren. Zwänge und Verbote, wie von den GRÜNEN herbeigesehnt, sind hingegen nur etwas für Dogmatiker. Diese Art von bevormundender Verkehrserziehung darf nicht die Grundlage einer auf die Mobilität von morgen ausgerichteten Verkehrspolitik sein. Denn die Menschen mit ein paar Pinselstrichen durch Fahrradstreifen auf Hauptverkehrsstraßen neben 40-Tonnen-Lkw zu zwingen oder ihnen die Nutzung des beliebten und vollkommen intakten Alsterradwegs zu verbieten und diesen für viel Steuergeld abzureißen, hat unmittelbar zu der aktuellen Schreckensbilanz beigetragen.“