Auf Betreiben von Umweltsenator Kerstan wird aktuell auf zehn Hauptverkehrsstraßen zwischen 22-6 Uhr Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit eingeführt. Aus Sicht der CDU verabschiedet sich der rot-grüne Senat damit vom wichtigen Prinzip „Leistungsfähige Hauptverkehrsstraßen – verkehrsberuhigte Wohnstraßen“ und fügt der Mobilität in Hamburg dadurch einen schweren Schaden zu. So führt Tempo 30 im Vergleich zu Tempo 50 weder tagsüber noch nachts zu einer nennenswerten Reduktion der Lärm- und Schadstoffemissionen. Bisherige Erfahrungen zeigen vielmehr, dass mit Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen die Lärmbelästigung im Durchschnitt um 2,5 dB(A) sinkt und damit unter der Wahrnehmungsgrenze des menschlichen Ohres liegt. Gleichzeitig steigt jedoch die Abgasbelastung an. Viel wirksamer beim Kampf gegen Verkehrslärm wäre es stattdessen, wenn Rot-Grün endlich die Zahl der mobilen Geschwindigkeitskontrollen im Allgemeinen und speziell und in den Nachstunden deutlich ausweiten würde. So könnten die von Rasern versursachten Lärmspitzen viel wirkungsvoller bekämpft werden. Einen entsprechenden Antrag hat die CDU zur Bürgerschaftssitzung nächsten Mittwoch eingereicht. Außerdem muss der Senat verstärkt auf lärmmindernde Fahrbahnbeläge, sogenannten „Flüsterasphalt“, setzen. Diese spielen auf Hamburgs Straßen bislang nur eine untergeordnete Rolle, wie eine aktuelle CDU-Anfrage ergeben hat.

Dazu erklärt Dennis Thering, verkehrspolitscher Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion:

„Wer nachts für Ruhe sorgen will ist mit Tempo-30-Diktaten schlecht beraten. Der Grundsatz ‚leistungsfähige Hauptverkehrsstraßen – verkehrsberuhigte Wohnstraßen‘ muss gerade in einer Industrie-, Dienstleistungs- und Handelsmetropole wie Hamburg weiterhin gelten. Vor allem hebt Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen den Zeitvorteil gegenüber kürzeren Strecken durch Tempo-30-Wohnstraßen auf. Ausweichverkehre in umliegenden Wohngebieten sind die Folge. Mehr mobile Tempokontrollen und mehr ‚Flüsterasphalt‘ wären deutlich wirksamer im Kampf gegen Verkehrslärm als dieses rot-grüne Placebo. Doch statt den lärmgeplagten Menschen wirklich zu helfen und dafür Geld in die Hand zu nehmen, begnügt sich Rot-Grün lieber mit ein paar Verkehrsschildern.“