Über 280.000 Mal wurde 2015 allein die Hamburger Feuerwehr wegen Rettungseinsetzen alarmiert. Im Notfall zählt jede Sekunde. Viel zu häufig wird die Ankunft der Retter am Einsatzort aber durch dichten Verkehr und Stau verzögert. Wie man sich als Verkehrsteilnehmer korrekt gegenüber Einsatzfahrzeugen verhält, scheint vielen Autofahrern inzwischen nicht mehr ausreichend bewusst zu sein. Stattdessen wird Feuerwehr, Rettungskräften, Polizei und anderen Hilfsdiensten der Weg zur Unfall- und Gefahrenstelle viel zu oft unnötig erschwert, weil keine Rettungsgasse gebildet wird. Die CDU setzt sich jetzt mit einem Antrag dafür ein, dass Hamburg dem Beispiel anderer Bundesländer folgt und eine Kampagne zur Bildung von Rettungsgassen auflegt. Mit großflächigen Hinweisen an neuralgischen Stellen, gezielten Radiodurchsagen und Echtzeitinformationen auf Navigationssystemen und über soziale Medien soll erreicht werden, dass die Retter in Hamburg schneller ans Ziel kommen.

Dazu erklärt Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion:

„Rettungsgassen retten Leben. Im Unglücksfall kommt es oft auf jede Sekunde an. Auch dieses Wochenende, wenn die Ferienzeit endet und die letzte große Reisewelle über die Hamburger Autobahnen rollt, kann es wieder zu Stau- und Unfallsituationen kommen. Das Wissen über das richtige Verhalten in diesen brenzligen Momenten lässt trotz Vermittlung im Fahrschulunterricht mit der Zeit aber stark nach. Diese Wissenslücke kann im schlimmsten Fall für Schwerverletzte tödlich sein. Die zuständigen Behörden müssen daher dringend eine Rettungsgassen-Kampagne auflegen. Die Kampagne soll ganzjährig angelegt sein, aber einen Schwerpunkt auf die Hauptreisezeiten legen. Die dadurch anfallenden Mehrkosten darf der Senat auf keinen Fall auf Feuerwehr und Polizei abwälzen, sondern muss diese zusätzlich aus eigenen Mitteln finanzieren. Das Retten von Menschenleben rechtfertigt diese Investition allemal.“