Vor dem Wochenende musste die Deutsche Bahn (DB) als Betreiber des Fahrradleihsystems „StadtRAD Hamburg“ einräumen, dass aktuell 1750 Leihräder aufgrund anscheinend schadhafter Radlager nicht einsatzbereit sind. Aus Sicht der CDU schaden sowohl die vorrübergehende Stilllegung von zwei Dritteln der Leihradflotte als auch das katastrophale Kommunikationsmanagement dem guten Image der „Erfolgsgeschichte StadtRAD“ massiv. Dass mitten in den Sommerferien und bei bestem Wetter zigtausende StadtRAD-Kunden ohne jegliche Informationen an den Ausleihstationen alleine gelassen werden, ist aus Sicht der CDU Ausdruck einer verfehlten Kommunikationsstrategie bei der Bahn als Betreiber. Damit folgt die DB aber lediglich dem schlechten Beispiel des Senats als Auftraggeber. SPD und GRÜNE hatten in der Bürgerschaft einen CDU-Antrag abgelehnt, durch den das StadtRAD-System mit Blick auf den Ende 2018 auslaufenden Betreibervertrag quantitativ, finanziell und qualitativ weiterentwickelt werden sollte. Diese Blockadehaltung scheint sich nun zu rächen.

Dazu erklärt Dennis Thering, verkehrspolitscher Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion:

„Der Erfolg von StadtRAD ist kein Perpetuum mobile. Das aktuelle Ausleihchaos zeigt dies gnadenlos. Bahn und Senat haben offensichtlich geglaubt, die Erfolgsgeschichte StadtRAD fährt von ganz alleine dem Ende des 2018 auslaufenden Betreibervertrages und einer Vertragsverlängerung entgegen. Diese Selbstzufriedenheit ist pures Gift. Insbesondere die aktuelle Krisenkommunikation ist ein PR-Desaster erster Güte. Es wäre das Mindeste gewesen, die über 350.000 registrierten Kunden unmittelbar mittels Push-Nachricht auf das Smartphone über die Ausfälle zu informieren. Dass eine Stadt, die sich zurzeit um die Ausrichtung des weltgrößten Kongresses für Intelligente Verkehrssysteme (ITS) im Jahr 2021 bemüht, schon an dieser winzigen digitalen Hürde scheitert, ist beschämend. Bahn und Senat müssen sowohl die Kommunikation gegenüber den Kunden als auch untereinander dringend verbessern. Andernfalls radelt das StadtRAD eines Tages in die Versenkung. Das kann sich Hamburg eingedenk der Diskussion über Lärm- und Schadstoffemissionen schlichtweg nicht leisten.“