Seit Ende Juli fahren zwischen Harburg-Rathaus und Wilhelmsburg aufgrund von Bauarbeiten keine S-Bahnen. Insbesondere am Hauptbahnhof, aber auch in Harburg und Wilhelmsburg, spielen sich seither im Berufsverkehr chaotische Szenen ab. Ersatzbusse und Züge des Metronoms sind hoffnungslos überfüllt und oft verspätet. Gleise werden kurzfristig gewechselt und hunderte Fahrgäste müssen sich binnen weniger Minuten zu einem anderen Bahnsteig bewegen. Da zudem am Hauptbahnhof ein Großteil des Bahnsteigs der für Fern- und Regionalzüge vorgesehenen Gleise 11 und 12 gesperrt ist, kommt es auf dem verbliebenen schmalen Abschnitt teilweise sogar zu gefährlichen Situationen. Das warme Wetter erhöht den Stresslevel der geplagten Fahrgäste noch um ein Vielfaches. Aus Sicht der CDU überschreitet das aktuelle Chaos das Maß des Zumutbaren erheblich. Die Bauarbeiten in die Ferienzeit zu legen ist zwar prinzipiell richtig, allerdings wurde die trotzdem verkehrende Zahl der Fahrgäste offenkundig unterschätzt und der Ersatzverkehr schlecht geplant.

Dazu erklärt Dennis Thering, verkehrspolitscher Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion:

„Während der Senat munter von der Mobilität der Zukunft schwadroniert und sich fast täglich für den ITS-Weltkongress 2021 in Hamburg feiern lässt, leiden die Fahrgäste erheblich unter den Verkehrsproblemen der Gegenwart. Was sich aktuell zwischen Hauptbahnhof und Harburg abspielt, ist nicht nur unzumutbar für die Fahrgäste. Es ist vor allem einer Stadt, die sich als Herz einer Metropolregion und Vorreiter der Mobilität versteht, vollkommen unwürdig. Mag das warme Wetter ein Zufall sein, gilt dies beispielsweise für den An- und Abreiseverkehr zum Wacken-Open-Air oder sonstige Touristenströme keinesfalls. Hier wurde entweder falsch geplant oder auf das Prinzip Hoffnung gesetzt. Stadt und Verkehrsunternehmen sollte schleunigst etwas einfallen, um die Situation während der Sperrung zu verbessern. Außerdem hoffe ich, dass die Bauarbeiten wie angekündigt bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein werden. Andernfalls sehe ich für die Pendler aus und in den Hamburger Süden schwarz.“