Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) hat heute seine Bilanz für das Jahr 2017 gezogen. Demnach ist die Zahl der Fahrgäste in Bahnen, Bussen und Fähren im vergangenen Jahr nur noch um 1,3 Prozent gestiegen. Dies ist der niedrigste Fahrgastanstieg seit 13 Jahren und die logische Fortsetzung der Entwicklung nach dem Regierungswechsel 2011. Denn während die Zahl der Fahrgäste in den von den SPD-Senaten zu verantwortenden Regierungsjahren 2012 bis einschließlich 2017 um durchschnittlich 1,85 Prozent angestiegen ist, lagen diese Anstiege in den von der CDU zu verantwortenden Regierungsjahren 2002 bis einschließlich 2011 durchschnittlich noch bei 3,36 Prozent. Diese Zahlen sind aus Sicht der CDU erstens kein Zufall und geben zweitens Anlass zur Sorge. Angesichts der bereits heute beunruhigenden Ausmaße der „Staustadt Hamburg“ und eingedenk der auf Hamburg zurollenden Verkehrsgroßprojekte (Ausbau und Sanierung A7 südlich des Elbtunnels, Ausbau und Überdeckelung nördlich des Elbtunnels, Bau der Hafenquerspange, Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße, Ausbau und Sanierung der A1) wird es mehr denn je darauf ankommen, die Menschen mit Angeboten und Anreizen zum Umstieg auf Bahnen, Busse und Fähren zu motivieren. Andernfalls droht ein Dauerstauinfarkt mit verheerenden Folgen für die Menschen und den Wirtschaftsstandort Hamburg.

Dazu erklärt Dennis Thering, verkehrspolitscher Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion:

„Busse und Bahnen sind das Rückgrat der Mobilität in unserer Stadt. Dieses Rückgrat hat aber ganz offensichtlich einen Knacks abbekommen. Eine weitere Abschwächung der Fahrgastentwicklung darf es keinesfalls geben. Statt sich mit zweifelhaften Trophäen wie den mobilitätsfeindlichen Dieselfahrverboten zu schmücken und wie besessen an den abschreckenden P+R-Gebühren festzuhalten, muss der Senat den Menschen endlich überzeugende Angebote für den Umstieg vom eigenen Auto auf Bahnen, Busse und Fähren machen. Die sofortige Abschaffung der P+R-Gebühren wäre hierbei lediglich das Mindeste. Die von uns vor Jahren geforderte Wiederbelebung des ÖPNV auf der Alster, ein preislich attraktives 24-Stunden-Ticket, bessere Angebote für Jüngere und Menschen mit kleinem Portemonnaie oder die ganz aktuell von uns geforderte Verbesserung des Tarifsystems im niedersächsischen Umland wären weitere solche Anreize. Der Verweis des HVV auf die prestigeträchtigen Großmaßnahmen S4 und U5 laufen hingegen buchstäblich ins Leere. Diese Milliardenprojekte rollen bislang nämlich nur in den Köpfen der Planer, verzögern sich ständig und stehen weiterhin unter dem Damoklesschwert der jeweils komplett offenen Kosten- und Finanzierungsfrage.“