Der Verkehrsdatenanbieter INRIX hat heute seine jährliche Studie zur Stauentwicklung in über 200 Städten weltweit veröffentlicht. In Hamburg stehen Menschen demnach durchschnittlich 139 Stunden pro Jahr im Stau. Die Hansestadt liegt damit unter den 17 untersuchten deutschen Städten auf einem wenig schmeichelhaften dritten Platz, fast gleichauf mit München (140 Stunden p.P. p.a.). Dass der Zeitverlust durch Stau in anderen deutschen Städten erheblich gesenkt werden konnte (Stuttgart -11 Prozent, Hannover –16 Prozent, Wiesbaden -20 Prozent, Mannheim -21 Prozent), zeigt aus Sicht der CDU, dass Staubekämpfung gelingen kann, wenn denn der ernsthafte politische Wille dazu besteht und auf Symbolpolitik verzichtet wird. Alibimaßnahmen wie die von Rot-Grün in Hamburg angestrebte Einsetzung von sieben bezirklichen Baustellenkoordinatoren, die allesamt keine Entscheidungskompetenzen haben, erfüllen diese Bedingung hingegen nicht.

Dazu erklärt Dennis Thering, verkehrspolitscher Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion:

„Stau ist die Mutter aller Verkehrsprobleme. Egal ob Unfälle, Luftschadstoffe oder steigende Transportkosten: Stau schadet den Menschen, der Umwelt und der Wirtschaft gleichermaßen. Die direkten Kosten, die durch Staus jährlich verursacht werden, belaufen sich in Hamburg auf 1.212 Euro pro Autofahrer und zeigen dies mehr als deutlich. Doch die Staustadt Hamburg kommt nicht vom Fleck, während andere deutsche Städte bei der Staubekämpfung deutliche Fortschritte machen. Für den Hamburger Dauerstau waren und sind vor allem die schlecht koordinierten Baustellen und die Parkplatzsuchverkehre verantwortlich. Deshalb fordern wir seit Langem u.a. die Einsetzung eines Baustellenkoordinators für die gesamte Metropolregion, der mit echten Entscheidungskompetenzen und ausreichend Personal ausgestattet werden muss. Zudem muss die Parkplatzvernichtung endlich gestoppt und Quartiersgaragen gebaut werden. Außerdem muss die Auftragsvergabe städtischer Stellen an die Bauunternehmen über das Jahr hinweg verstetigt werden, damit es nicht immer wieder in der zweiten Jahreshälfte zu extremen Häufungen kommt, die wiederum neue Staus provozieren. Die vom Verkehrssenator kurz vor Weihnachten verkündete Drosselung der Bautätigkeit um pauschal fünf Prozent ist hingegen ein durchschaubares Manöver, um im Jahr der Bezirksversammlungswahlen und im Jahr vor der Bürgerschaftswahl nicht weiter anzuecken.“