Die 2014 vom SPD-Senat eingeführten P+R-Gebühren schrecken weiterhin massiv vom Umstieg auf Busse und Bahnen ab. Waren die Hamburger P+R-Anlagen 2013, also im Jahr vor Einführung der Gebührenabzocke, im Durchschnitt noch zu 85,5 Prozent ausgelastet, lag diese durchschnittliche Auslastungsquote im Jahr 2018 bei nur noch 62 Prozent. Dies musste der Senat nun in seiner Antwort auf eine CDU-Anfrage (Drs. 21/16191) eingestehen. Besonders gut lässt sich die Abschreckungswirkung der P+R-Gebühren am Vergleich der Auslastungsentwicklung jener drei Anlagen veranschaulichen, bei denen zum 1.1.2018 die Gebührenpflicht eingeführt wurde. Dort ist die Auslastung im Januar 2018 erkennbar eingebrochen (Bahrenfeld, 2017: 87%, 2018: 57%; Klein Flottbek, 2017: 91%, 2018: 45% Trabrennbahn, 2017: 82%, 2018: 34%). Auch von dem ursprünglich versprochenen Ausbau der P+R-Kapazitäten auf über 11.000 Stellplätze ist weiterhin nichts zu sehen. Schlimmer noch: Standen im Januar 2014 noch 9.052 P+R-Stellplätze in Hamburg zur Verfügung, sind es aktuell nur 8.218.

Dazu erklärt Dennis Thering, verkehrspolitscher Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion:

„Die P+R-Gebühren waren, sind und bleiben ein verkehrspolitischer Flop. Das von der SPD seinerzeit hochgelobte P+R-Entwicklungskonzept ist endgültig gescheitert. Der Auslastungsrückgang und der Stellplatzverlust zeigen dies schonungslos auf. Die rot-grünen Abzockgebühren erschweren den Umstieg vom Auto auf die Bahn und schaden damit auch noch der Umwelt. Die morgendlichen Parkplatzsuchverkehre rund um die Bahnstationen, die zugeparkten Anliegerstraßen und das historische Stauchaos in unserer Stadt zeigen, dass die Pendler mehrheitlich nicht bereit sind, neben ihrer immer teureren Fahrkarte zusätzlich noch eine P+R-Gebühr zu zahlen. Diese Gebühren sind in jeglicher Hinsicht kontraproduktiv und müssen umgehend abgeschafft werden. Darüber hinaus muss der Senat jetzt mit den Umlandgemeinden einen Weg finden, wie an den Stadtgrenzen weitere P+R-Anlagen geschaffen werden können. Damit wird das tägliche Pendeln in unsere Stadt verringert und kann der Stau schon vor unseren Stadttoren gestoppt werden. Unser Vorschlag eines ‚Paktes für P+R und Pendeln in der Metropolregion‘ (Drs. 21/14090) liegt seit Langem auf dem Tisch.“